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Erwachen aufgrund von Kopfschmerzen

Plötzliche Kopfschmerzen, die sich vorwiegend in den Nachtstunden und frühen Morgenstunden manifestieren, im Liegen verstärken, sich tagsüber spontan bessern, mit fortschreitender Zeit intensiver werden und durch gängige Schmerzmittel kaum gelindert werden können, stellen oft das initiale Anzeichen einer Gehirngeschwulst dar. Weiterhin können eine reduzierte Auffassungsgeschwindigkeit sowie Beeinträchtigungen des Sprach- und Geruchsvermögens, unscharfes Sehen und Ausfälle im visuellen Feld als mögliche Warnsignale interpretiert werden. „Besonders heimtückisch an einem Hirntumor ist jedoch die Tatsache, dass zahlreiche Symptome der Erkrankung zumeist unspezifisch sind, wie zum Beispiel Müdigkeit oder Übelkeit. Zudem ist eine präventive Untersuchung, wie sie bei anderen Krebsarten üblich ist, nicht durchführbar. Aus diesem Grund ist es von immenser Bedeutung, etwaige Alarmzeichen frühzeitig zu identifizieren und fachärztlich abklären zu lassen“, erklärt Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN). Nicht selten könnte sich ein Gehirntumor auch durch das Auftreten von epileptischen Anfällen bemerkbar machen. „Dabei kommt es zu unkontrollierten Verkrampfungen der Gliedmaßen und die Augenrichtung verschiebt sich zur Seite. Zahlreiche Betroffene verlieren in dieser Phase das Bewusstsein“, erläutert Dr. Beil. Doch ähnlich wie bei Kopfschmerzen können auch epileptische Zustände vielschichtige Ursachen haben. Daher muss die Genese wiederkehrender Kopfschmerzepisoden oder eines Krampfanfalls von anderen Leiden, wie zum Beispiel Migräne oder der „klassischen Epilepsie“, klar abgegrenzt werden. „Zusätzliche mögliche Indikatoren für einen Gehirntumor beinhalten Lähmungserscheinungen, Empfindungsstörungen bis hin zur Taubheit, koordinative Defizite oder auch eine plötzliche Ungeschicklichkeit, die für die Person untypisch ist. Solche neurologischen Manifestationen sind charakteristische Hinweise auf Fehlfunktionen innerhalb des Gehirns“, warnt Dr. Beil. „Die Ursache der Beschwerden resultiert daraus, dass die Geschwulst funktionierendes Hirngewebe verdrängt (im Falle eines gutartigen Tumors) oder aber in gesundes Gewebe einwächst und dieses schädigt (bei einer bösartigen Entartung). Der Tumor kann dabei sowohl direkt vom zentralen Nervensystem des Gehirns ausgehen als auch von seinen schützenden umgebenden Hirnhäuten“, ergänzt der in Köln tätige Neurologe. Bei der Mehrheit der Patienten wird die Geschwulst entweder vollständig oder zumindest so weit wie möglich entfernt, um die Integrität wichtiger Hirnareale zu wahren. In Deutschland ereilt jährlich etwa siebzehn von hunderttausend Personen die Diagnose eines Hirntumors. Bei über dreissigtausend Patienten werden Hirnmetastasen diagnostiziert, welche sich als Folge einer anderen Krebserkrankung im Gehirn entwickeln.

Die Pressemeldung des BDN ist unter Angabe der Quelle zur Veröffentlichung autorisiert. Bei einer Nutzung im Printbereich bitten wir um eine namentliche Erwähnung des Informationsportals des BDN, www.neurologen-im-netz.de. Für Online-Veröffentlichungen erwünscht sich der Verband eine Verlinkung auf die genannte Webseite.

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