Körperschmerzen begleitend zu einer Mandelentzündung
Mandelentzündung – Symptome und Entwicklung
Akute Mandelentzündung
Der Beginn einer akuten Mandelentzündung erfolgt üblicherweise unvermittelt (jäh), oft einhergehend mit Fieber und bisweilen auch Schüttelfrosterscheinungen. Betroffene Personen klagen zudem über heftige Rachenschmerzen, die gelegentlich bis in die Ohren reichen können; darüber hinaus gesellen sich oft Kopfschmerzen sowie ein Gefühl der allgemeinen Mattigkeit hinzu. Als Folge davon schwillt der Rachen an, was Schwierigkeiten beim Schlucken (Dysphagie) sowie eine verwaschene, als „kloßig" empfundene Artikulation zur Folge hat; in äußersten Fällen kann sogar die Respiration (Atmung) behindert sein. Die zervikalen Lymphknoten im Halsbereich zeigen sich vergrößert und reagieren empfindlich auf Druck (druckdolent). Ferner präsentieren sich die Mandeln hyperämisch (gerötet) und verdickt; bei Vorliegen einer bakteriellen Keiminfektion sondern sie eine fahlgelbliche, viskose Substanz ab, die als Zellabfälle (Detritus) oder die bekannten Stippchen bezeichnet wird. In schwerwiegenden Verlaufsformen fusionieren (konfluieren) diese Stippchen miteinander und übertreten sogar die Grenzen der Gaumenmandeln (beispielsweise im Kontext einer Pneumokokken-Angina oder bei Diphtherie). Expandieren die Eiterstippchen auf die Rachenmandeln, wird dies als Angina retronasalis bezeichnet; sind die Seitenstränge betroffen, so spricht man von einer Seitenstrang-Angina. Häufig ist im Kontext einer purulenten (eitrigen) Infektion ein charakteristischer, bisweilen störender Mundgeruch (Foetor ex ore) zu beobachten.
Bei adäquater therapeutischer Intervention kann eine akute Mandelentzündung binnen eines Zeitraums von etwa ein bis zwei Wochen vollständig remittieren.
Chronische Mandelentzündung
Persistiert die entzündliche Reaktion länger als drei Monate, so wird von einer chronischen Mandelentzündung gesprochen. Die Dynamik dieser Erkrankung kann äußerst divers sein; sie spannt den Bogen von stets wiederkehrenden (rezidivierenden) akuten Symptomatiken bis hin zu einer gänzlich asymptomatischen Präsentation. Oftmals sind lediglich geringfügige Schluckbeschwerden, ein Halskratzen oder ein störender Geschmack im Mund bzw. Mundgeruch feststellbar, wohingegen die ausgeprägten Anzeichen der akuten Tonsillitis zumeist ausbleiben. Die Tonsillen (Mandeln) präsentieren sich an ihrer Oberfläche typischerweise zerfurcht. Potenzielle Narbenbildungen mit der umgebenden Muskulatur der Mandelbucht resultieren in einer Immobilität, sodass die Mandel nicht mehr lateral verschoben werden kann. Beim Ausüben von Druck auf die Mandeln, beispielsweise mit einem Spatel, kommt es zur Entleerung von Eiter oder Detritus. Der vordere Gaumenbogen weist eine Hyperämie auf (ist gerötet), und die zervikalen Lymphknoten sind zwar vergrößert, aber zumeist nicht schmerzhaft. Die Tonsillen können entweder eine Vergrößerung (Hyperplasie) zeigen oder aber in ihrer Größe reduziert und atrophiert (verkümmert) erscheinen.