Die Vergütung für Fachkräfte in der Seniorenpflege
Vergütung für Altenpfleger - Welches Einkommen kann ein Altenpfleger erwarten?
In welcher Höhe bewegt sich die Entlohnung für Fachkräfte in der Seniorenpflege? Personen im Bereich der Altenpflege sind mit einer erheblichen Verantwortung betraut und haben sich für eine äußerst anspruchsvolle Tätigkeit entschieden. Doch wird diese signifikante Verantwortung auch durch die Vergütung für Altenpfleger angemessen reflektiert?
Im Endeffekt obliegt ihnen die Fürsorge sowie die umfassende Betreuung älterer Menschen. Dabei fallen zahlreiche Aufgabenbereiche an, darunter die Begleitung der betagten Personen im täglichen Leben, die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung, Unterstützung bei persönlichen und sozialen Anliegen sowie diverse weitere Tätigkeiten. Obgleich die diversen Tätigkeiten diesen Pflegeberuf als anziehend erscheinen lassen, führt die damit verbundene hohe physische und psychische Belastung für zahlreiche Interessenten zu einer Abneigung gegen diese Profession. Angesichts der enormen Beanspruchung und des immensen Verantwortungsbereichs würde eine adäquate finanzielle Vergütung überaus gerechtfertigt wirken; stellt sich jedoch die Frage, ob dies der Realität entspricht?
Vergütung während der Ausbildung in der Seniorenpflege
Die Ausbildungsvergütung in der Seniorenpflege ist, verglichen mit etlichen anderen Ausbildungszweigen, überdurchschnittlich dotiert. Es besteht die Möglichkeit, diese berufliche Qualifikation in Senioren- und Pflegeeinrichtungen zu erwerben, ebenso wie in klinischen Einrichtungen oder spezialisierten Pflegezentren. Schon während des ersten Ausbildungsjahres im Bereich der Altenpflege ist es realisierbar, eine Vergütung von mehr als eintausend Euro zu erhalten. Angesichts der erheblichen Beanspruchung, die dieser Beruf mit sich bringt, erscheint die Ausbildungsvergütung in der Seniorenpflege auf diesem Niveau als gerechtfertigt.
| TVÖD Pflege | Ausbildungsvergütung |
| 1. Ausbildungsjahr | 1415,69 € |
| 2. Ausbildungsjahr | 1477,07 € |
| 3. Ausbildungsjahr | 1578,38 € |
Diese Angaben sind verbindlich für den Zeitraum vom ersten April des Jahres Zweitausendfünfundzwanzig bis zum ersten Mai des Jahres Zweitausendsechsundzwanzig
Personen, die ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft für Senioren im Staatsdienst abschließen oder in Institutionen, welche die Tarifbestimmungen des öffentlichen Sektors befolgen, erhalten im ersten Ausbildungsjahr der Altenpflege eine Vergütung von eintausendvierhundertfünfzehn Euro. Dieses Einkommen ist allerdings keineswegs fixiert. Vielmehr ist es abhängig vom jeweiligen Ausbildungsträger sowie dem spezifischen Bundesland. Sollte die Ausbildung bei privaten oder konfessionellen Anbietern stattfinden, so kann eine variierende Ausbildungsvergütung zur Anwendung kommen.
Die Pflegefachkraft anstelle des klassischen Altenpflegers
Die bisherige Qualifizierung zum Altenpfleger ist seit dem Jahr Zweitausendzwanzig abgelöst worden durch eine umfassende, generalistische Pflegeausbildung. Gegenwärtig starten Lernende ihre Lehre als zukünftige Pflegefachkräfte. Dieses neue Ausbildungskonzept fasst die zuvor getrennten Lehrmodelle aus den Bereichen Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kinderkrankenpflege zusammen. Während des letzten Ausbildungsjahres besteht anschließend die Option, sich auf den Sektor der Altenpflege zu konzentrieren. Folglich ist die Ausbildungsvergütung identisch mit jener für allgemeine Pflegefachkräfte.
Die Vergütung von Altenpflegern nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung
Das Median-Bruttoentgelt für Altenpflegerinnen und Altenpfleger in Deutschland beträgt dreitausendsiebenhundertvierundvierzig Euro.
Neben der Trägerschaft einer Einrichtung, sei diese privat, öffentlich oder kirchlich organisiert, wird die Vergütung in der Seniorenpflege maßgeblich von der Dauer der beruflichen Tätigkeit beeinflusst. Es überrascht daher kaum, dass Fachkräfte mit längerer beruflicher Erfahrung tendenziell ein höheres Einkommen erzielen als Neueinsteiger in den Beruf. Konkret erhalten Beschäftigte mit einer Berufserfahrung von über neun Jahren monatlich im Mittel viertausendzweihundertneunundzwanzig Euro, während indes jüngere Angestellte, deren Berufserfahrung unter drei Jahren liegt, ein monatliches Brutto-Durchschnittsgehalt von dreitausendsiebenhundertvierundzwanzig Euro verbuchen können.
Eine nachstehende Abbildung veranschaulicht diesen Sachverhalt:
Die Vergütung von Altenpflegern differenziert nach Berufserfahrung
Sämtliche Zahlenwerte verstehen sich als Bruttobeträge in Euro
Das Einkommen von Altenpflegern, aufgeschlüsselt nach Einrichtungsart
Abgesehen von Seniorenresidenzen und stationären Pflegeeinrichtungen finden Fachkräfte in der Altenpflege zudem Beschäftigungsmöglichkeiten in Kliniken, Pflegezentren, Rehabilitationskliniken oder bei Diensten der Altenbetreuung sowie ambulanten Pflegeservices. Wo ältere Personen in dauerhaften Pflegeeinrichtungen, etwa in Altenpflegeheimen, untergebracht sind, existiert in Hospitälern beispielsweise die Option der teilstationären Betreuung im Rahmen von Tages- oder Nachtpflege. Ambulante Pflegeservices hingegen besuchen die betagten Individuen in deren häuslichem Umfeld und verrichten an Ort und Stelle sowohl pflegerische als auch hauswirtschaftliche Arbeiten.
Das durchschnittliche Einkommen von Altenpflegern, kategorisiert nach Betriebsart
Bezüglich der Vergütung für Altenpfleger, abhängig von der Betriebsart, ist entscheidend, ob der Arbeitgeber dem öffentlichen Sektor, einer kirchlichen Organisation oder einem privaten Unternehmen zuzuordnen ist. Eine nachstehende Übersicht verdeutlicht diesen Zusammenhang:
| Kategorie des Arbeitgebers | Vergütung ab | Vergütung bis |
| Staatsdienst | 3.414,69 € | 4.188,13 € |
| Konfessionelle Träger | 3.761,31 € | 4.413,36 € |
| Unternehmen in Privatbesitz | richten sich nach den jeweils gültigen Tarifvereinbarungen aus | |
In Kraft ab dem ersten April des Jahres Zweitausendfünfundzwanzig
Quelle: TVöD Pflege
basierend auf einer Arbeitszeit von vierzig Stunden pro Woche
Konfessionelle und öffentliche Arbeitgeber vergüten ihr Personal auf einem vergleichbar hohen Niveau, während diese Gehälter von privaten Arbeitgebern indes kaum jemals erreicht werden. Infolgedessen sind solche Anstellungsmöglichkeiten überaus gefragt.
Die Vergütung von Altenpflegern regional aufgeschlüsselt
Selbst für Fachkräfte in der Altenpflege lässt sich, analog zu einer Vielzahl anderer Berufsfelder in Deutschland, bedauerlicherweise weiterhin ein signifikantes Lohngefälle zwischen den westlichen und östlichen Regionen des Landes konstatieren. Diese Informationen sind im Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verfügbar und können dort anhand der mittleren Einkommen verifiziert werden.
Legt man die Gesamtheit der interviewten Personen zugrunde, so beträgt das bundesweite Brutto-Monatsdurchschnittseinkommen ungefähr viertausendzweihundert Euro. Am Schluss der Erhebung sind jene Bundesländer in Ostdeutschland zu finden, wie etwa Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. In den westdeutschen Bundesländern hingegen werden im Kontrast dazu signifikant höhere Durchschnittseinkommen verzeichnet. An vorderster Stelle positioniert sich beispielsweise das Saarland mit einem Wert von viertausendzweihundertsechsundsiebzig Euro.
Die Vergütung von Altenpflegern pro Bundesland
Durchschnittliche Brutto-Monatsgehälter für Fachkräfte in der Seniorenpflege
Beträge in der Währung Euro
Die Entlohnung von Altenpflegern im Vergleich zu weiteren Pflegeprofessionen
Die nachstehende Darstellung verdeutlicht, dass das Einkommen von Altenpflegern signifikant unter dem Niveau von beispielsweise Operationstechnischen Assistenten oder Entbindungspflegern liegt. Ferner bewegt sich auch die Vergütung für Krankenpfleger auf einem merklich höheren Niveau.
| Profession | Summe | Weiblich | Männlich |
| Altenpfleger/in | 3.744 € | 3.743 € | 3.747 € |
| Arzthelfer/in | 2.582 € | 2.581 € | 2.656 € |
| Assistenz-Arzt/Ärztin | 6.785 € | 6.525 € | 7.025 € |
| Hebamme/Entbindungspfleger | 4.079 € | 4.078 € | keine Angabe |
| Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in | 3.116 € | 3.084 € | 3.193 € |
| Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 4.519 € | 4.360 € | 4.853 € |
| Medizinisch-Technische/r-Assistent/in (Funktionsdiagnostik) | 3.792 € | 3.761 € | keine Angabe |
| Operationstechnische/r Assistent/in | 4.392 € | 4.360 € | 4.529 € |
Der Gültigkeitszeitraum erstreckt sich vom ersten April Zweitausendfünfundzwanzig bis zum dreißigsten April Zweitausendsechsundzwanzig
Die Gehaltstabelle für Altenpfleger gemäß TVöD-P
Innerhalb staatlicher Institutionen erfolgt die Entlohnung des Personals auf Basis des TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst). Es existiert eine spezielle Form dieses Tarifvertrages, zugeschnitten auf Pflegekräfte, nämlich den TVöD - Pflege. Gemäß den Bestimmungen des TVöD-P sind für das Jahr Zweitausendfünfundzwanzig die unten aufgeführten Vergütungen für Altenpfleger vorgesehen.
Altenpflegerinnen und Altenpfleger werden hierbei in die siebte Entgeltgruppe (P7) kategorisiert. Diese wiederum ist in diverse Lohnstufen untergliedert, wobei die erste Stufe eliminiert wurde, sodass Berufseinsteiger unmittelbar in die zweite Stufe gelangen. Demzufolge beläuft sich das initiale Einkommen als Altenpfleger im Staatsdienst auf dreitausendvierhundertfünfzehn Euro.
| Vergütungsgruppe | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
| P16 | - | 5.097,32 € | 5.278,39 € | 5.820,78€ | 6.464,70 € | 6.748,74 € |
| P 15 | - | 4.992,50 € | 5.149,06 € | 5.540,47 € | 6.008,91€ | 6.187,80 € |
| P 14 | - | 4.876,97 € | 5.029,76 € | 5.411,69 € | 5.930,62 € | 6.025,31 € |
| P 13 | - | 4.761,46 € | 4.910,45 € | 5.282,90 € | 5.551,83 € | 5.621,28 € |
| P 12 | - | 4.530,37 € | 4.671,80 € | 5.025,33 € | 5.242,50 € | 5.343,51 € |
| P 11 | - | 4.299,33 € | 4.433,17 € | 4.767,77€ | 4989,97 € | 5.090,99 € |
| P 10 | - | 4.070,43 € | 4.194,92 € | 4.548,07 € | 4.718,51 € | 4.825,84 € |
| P 9 | - | 3.883,65 € | 4.070,43 € | 4.194,92 € | 4.434,43 € | 4.535,43 € |
| P 8 | - | 3.600,40€ | 3.757,59 € | 3.964,57 € | 4.132,22 € | 4.366,71 € |
| P 7 | - | 3.414,69 € | 3.600,40€ | 3.889,43 € | 4.036,57 € | 4.188,13 € |
| P 6 | 2.930,44€ | 3.100,59 € | 3.271,86 € | 3.636,14 € | 3.729,00 € | 3.904,10 € |
| P 5 | 2.838,00€ | 3.060,63 € | 3.129,01 € | 3.243,28 € | 3.329,01 € | 3.530,40€ |
Der Gültigkeitszeitraum erstreckt sich vom ersten April Zweitausendfünfundzwanzig bis zum dreißigsten April Zweitausendsechsundzwanzig
Bezugsquelle: Entgeltatlas, herausgegeben von der Bundesagentur für Arbeit
Die Privatwirtschaft: Häufig geringere Bezahlung, jedoch nicht ausnahmslos
Für Arbeitnehmer bieten Tarifverträge den Nutzen, dass die Entlohnung verbindlich festgelegt ist und der Dienstherr sich an die tariflichen Vereinbarungen binden muss. Im privaten Sektor sowie in privat geführten Pflegeinstitutionen kann es jedoch vorkommen, dass hauseigene Tarifverträge existieren oder mitunter überhaupt keine tariflichen Bestimmungen vorliegen. Private Wirtschaftsunternehmen, auch im Bereich der Pflege, verfolgen das Ziel der Gewinnerzielung; daher bemühen sich diese Institutionen, die Bezüge ihrer Mitarbeiter so niedrig wie möglich zu halten, was zur Folge hat, dass die mittleren Einkommen in der Altenpflege innerhalb der Privatwirtschaft zumeist die niedrigsten sind.
Sofern kein hauseigener Tarifvertrag existiert, stellt die Entlohnung folglich einen Verhandlungsgegenstand dar. Da qualifiziertes Pflegepersonal überaus gesucht ist, können sich Altenpflegerinnen und Altenpfleger diese Situation zunutze machen, indem sie die Lohnverhandlungen gezielt führen, um das bestmögliche Einkommen zu erreichen.