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Mac Betriebssystem Big Sur

macOS Big Sur 11: Kürzlich identifizierte Sicherheitslücken erhalten keine Patches mehr

Benutzer von macOS Big Sur aufgepasst: Apple liefert für die im Jahr 2020 eingeführte Betriebssystem-Version 11 keine regelmäßigen Wartungsaktualisierungen mehr. Das bedeutet, dass neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschlossen werden. Die Bereitstellung aktualisierter Definitionen für den integrierten Malware-Schutz XProtect wird jedoch fortgesetzt.

Vor einer Woche hat Apple macOS Ventura 13.6 sowie macOS Monterey 12.7 mit entscheidenden Korrekturen für die Sicherheit herausgegeben. macOS Big Sur 11 ging dabei allerdings leer aus. Dies verdeutlicht: Big Sur wird von Apple nicht mehr aktiv unterstützt (eine Version 11.8 wird es nicht geben). Damit setzt der Hersteller seine etablierte Support-Strategie fort, welche vorsieht, dass eine Hauptversion von macOS etwa drei Jahre lang reguläre Aktualisierungen erhält.

Immerhin erhält macOS Big Sur 11 noch für einige weitere Jahre stille Updates mit aktualisierten XProtect-Definitionen zum Schutz vor bösartiger Software. Trotzdem birgt die Verwendung von Big Sur ab sofort ein gewisses Risiko - nämlich offene und somit angreifbare Sicherheitslücken, möglicherweise sogar aus der Ferne.

Anwender von macOS Big Sur sollten aus Gründen der Sicherheit eine Migration auf eine aktuellere Systemversion in Erwägung ziehen. Mithilfe des OpenCore Legacy Patcher ist dies auch auf Systemen möglich, auf denen macOS Ventura 13 oder macOS Monterey 12 offiziell nicht läuft. Diese Prozedur ist jedoch nur erfahrenen Nutzern anzuraten, und die Verwendung solcher Patcher erfolgt auf eigenes Risiko.

 


 

macOS Big Sur: Kürzlich gefundene Sicherheitslücken werden zukünftig nicht mehr behoben.
Abbildung: Apple.

 

Wer vorläufig bei macOS Big Sur verweilen muss, da der Computer keine aktuellere Betriebssystem-Version unterstützt, genutzte Anwendungen oder Treiber nicht mit macOS Monterey aufwärtskompatibel sind oder entsprechende Upgrades erhebliche Kosten verursachen würden, sollte die folgenden grundlegenden Empfehlungen beachten:

1) Da neu aufgedeckte Sicherheitslücken in macOS Big Sur nicht mehr geschlossen werden, zeigt sich das System anfälliger für Angriffe. Empfangene Dateien oder Installationsprogramme könnten manipuliert worden sein, um offene Schwachstellen gezielt auszunutzen.

2) Da auch Safari unter macOS Big Sur keine Aktualisierungen mehr erfährt, ist ein Wechsel zu einem alternativen Web-Browser dringend angeraten. Firefox, Chrome, Vivaldi und Edge laufen in ihren aktuellsten Versionen auf macOS Big Sur, sind bezüglich der Sicherheit auf dem neuesten Stand und werden für ältere Systemversionen weiterhin unterstützt.

3) Ähnlich gestaltet sich die Situation bei Apple Mail - das Programm erhält unter macOS Big Sur ebenfalls keine Aktualisierungen im Bereich Sicherheit mehr. Als Ausweichmöglichkeit bietet sich Thunderbird an. Web-Mail über einen gepflegten Browser (siehe Punkt zwei) stellt eine weitere Option dar.

4) Bestimmte Sicherheitslücken beeinträchtigen auch die Nachrichten-Anwendung, daher sollte auf Messenger von Drittanbietern wie Threema, Signal, Telegram oder WhatsApp ausgewichen werden. Zumindest sollte in der Nachrichten-Anwendung die Kommunikation auf bekannte, bestätigte Kontakte beschränkt werden.

Weitere Handlungsoptionen umfassen die Nutzung von macOS Big Sur als Gastsystem innerhalb einer neueren macOS-Version (beispielsweise mit UTM, virtualOS oder VirtualBuddy) oder den Betrieb eines Big Sur-Computers, der vom Internet isoliert ist.

macOS Monterey 12 erhält bis zum Herbst 2024 regelmäßige Fehlerkorrektur- und Sicherheitsaktualisierungen, während macOS Ventura 13 diese bis zum Herbst 2025 erhält.


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