Pyometra hund behandlung
Die vorliegende Studie analysiert den kurz- und langfristigen Therapieerfolg. Langfristiger Erfolg umfasst einen Zeitraum von drei Monaten beziehungsweise einem Jahr.
Die Studie umfasste 52 Hündinnen, bei denen ein mit Ultraschall bestätigter, gefüllter Uterus und eitriger Ausfluss (offene Form) oder der Beginn von eitrigen Ausflüssen innerhalb von 24 Stunden nach Therapiebeginn (geschlossene Form) diagnostiziert wurde. Die Tiere erhielten Aglepristone (s.u.) an den Tagen 1, 2 und 7 und über sieben Tage ein Antibiotikum, jeweils in der vom Hersteller empfohlenen Dosierung.
Bei fast allen (98,1%) behandelten Hündinnen zeigte sich innerhalb der ersten beiden Tage eine Verbesserung des Gesundheitszustandes. Eine beginnende Entleerung des Uterus wurde bei 49 Tieren (94,2%) innerhalb von 12 bis 24 Stunden beobachtet. Bei 48 (92,8%) der 52 Hündinnen konnte innerhalb von drei Wochen eine vollständige Heilung festgestellt werden.
Eine der nicht vollständig geheilten Hündinnen starb an Nierenversagen, die drei anderen zeigten keine Entleerung des Uterus. Bei diesen wurde eine chirurgische Behandlung (Ovariohysterektomie) durchgeführt. Bei der pathologischen Untersuchung wurden Zysten in den Eierstöcken beziehungsweise im Endometrium entdeckt.
41 Hündinnen konnten drei Monate lang beobachtet werden. Während dieses Zeitraums kam es bei vier Tieren (9,8%) zu einem Rückfall. Auch diese wurden chirurgisch behandelt; bei drei Tieren wurde eine zystische Hyperplasie des Endometriums diagnostiziert.
Insgesamt 37 Hündinnen konnten ein Jahr lang verfolgt werden. In diesem Zeitraum traten bei 7 von 37 Hündinnen (18,9 %) erneut Pyometra-Symptome auf.
Bei diesen 37 Tieren zeigte sich folgende Beeinflussung des Zyklusverlaufs: Sieben Tiere wiesen eine zu frühe, acht eine zu späte Läufigkeit auf; bei 22 Hündinnen trat die Läufigkeit zum erwarteten Zeitpunkt ein. Sechs der untersuchten Hündinnen wurden während der Beobachtungsperiode trächtig, fünf davon brachten einen Wurf Welpen zur Welt.
Die Autoren der Studie kommen zum Schluss, dass die Behandlung von Pyometern mit Aglepristone eine hohe Heilungsrate aufweist. Die Rückfallrate könnte durch die Ausschluss von Hündinnen mit ovariellen Zysten und zystischer Endometriumshyperplasie aus der konservativen Therapie gesenkt werden.
Die Autoren empfehlen aufgrund der positiven Auswirkungen auf das Allgemeinwohl, zunächst eine konservative Therapie mit Aglepristone zu versuchen, da eine anschließende Operation nach einer Verbesserung des Gesundheitszustandes immer noch möglich ist.
Quelle: K. Trasch, A. Wehrend, H. Bostedt (2003): Follow-up Examinations of Bitches after Conservative Treatment of Pyometra with the Antigestagen Aglepristone. In: J. Vet. Med. A 50, 375-379 (2003)
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