Fitnessstudio Kündigung Muster
Sie beabsichtigen Ihren Fitness-Club zu kündigen? Wir haben eine unentgeltliche Mustervorlage für Sie angefertigt und darüber hinaus alle wichtigen Informationen zur Kündigung Ihres Fitness-Studios zusammengetragen.
Fitnessstudio kündigen: Kostenloses Formular
Mithilfe dieser Vorlage für die Kündigung des Fitnessstudios erstellen Sie auf schnelle und unkomplizierte Art ein vollständiges Kündigungsschreiben:
Bei der Kündigung des Fitnessstudios gibt es einiges zu berücksichtigen
FAQ: Beendigung des Mitgliedsvertrags im Fitnessstudio
Ja, falls Sie unsicher sind, wie Sie das Kündigungsschreiben für Ihr Fitnessstudio verfassen sollen, spricht absolut nichts dagegen, eine vorgefertigte Vorlage zu verwenden. Eine solche stellen wir Ihnen an dieser Stelle kostenfrei zur Verfügung.
Dies ist ausschließlich dann vonnöten, wenn Sie eine außerordentliche Kündigung bei Ihrem Fitnessstudio vornehmen möchten. Im Falle einer fristgerechten Kündigung sind Sie nicht verpflichtet, eine Begründung anzugeben.
Grundsätzlich ist dies machbar. Setzen Sie sich hierfür mit Ihrem Fitnessstudio in Verbindung. Falls die Kündigung nicht mehr storniert werden kann, haben Sie alternativ die Möglichkeit, einen neuen Mitgliedschaftsvertrag abzuschließen.
Weitere Hinweise und Ratschläge zur Kündigung vom Fitnessstudio
Die Kündigungsfrist im Fitnessstudio
Ein Mitgliedsvertrag in einem Fitnessstudio wird im Regelfall für einen Zeitraum von zwölf oder vierundzwanzig Monaten abgeschlossen. Wenn Sie Ihre Mitgliedschaft zum Ende der Vertragslaufzeit beenden möchten, ist es von Bedeutung, die Kündigung fristgemäß bei Ihrem Fitnessstudio einzureichen. Andernfalls müssen Sie damit rechnen, dass sich Ihr Vertrag automatisch verlängert und Sie Beiträge für weitere zwölf Monate entrichten müssen.
Daher sollten Sie die Kündigungsfrist auf keinen Fall verpassen, falls Sie planen, Ihren Fitnessstudio-Vertrag zu beenden. Die genaue Länge der Kündigungsfrist sollte in Ihrem Vertrag vermerkt sein. Üblicherweise gilt eine Kündigungsfrist von drei Monaten.
Hinweis: Falls Sie Ihre Vertragsdokumente nicht mehr auffinden können, kann Ihnen ein Anruf beim Kundenservice des Fitnessstudios helfen, Ihre Vertragsdaten sowie die Kündigungsfrist in Erfahrung zu bringen.
Sollten Sie nicht sicher sein, bis zu welchem Zeitpunkt Ihr Vertrag genau kündbar ist, bitten Sie in Ihrem Kündigungsschreiben um die Kündigung zum frühestmöglichen Termin.
Ist mein Fitnessstudio-Vertrag zu jedem Zeitpunkt kündbar?
Sie haben das Recht, die Kündigung bei Ihrem Fitnessstudio jederzeit auszusprechen, sogar einige Monate vor Ende der Kündigungsfrist. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Ihre Mitgliedschaft zu einem frei wählbaren Zeitpunkt beendet werden kann. Sie müssen weiterhin bis zum Auslaufen der Vertragslaufzeit abwarten, es sei denn, Sie können ein Sonderkündigungsrecht bei Ihrem Fitnessstudio beanspruchen.
Indem Sie die Kündigung aber möglichst zeitnah einreichen, vermeiden Sie die Gefahr, die Kündigungsfrist zu übersehen. Sollte es Ihnen dennoch passieren, dass Sie die Frist verpassen, haben Sie die Möglichkeit, entweder zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen (was in der Regel erst in zwölf Monaten möglich ist) oder Sie bitten Ihr Fitnessstudio um eine Kulanzregelung, um vorzeitig aus dem Vertrag entlassen zu werden.
Darüber hinaus können Sie prüfen, ob Ihre persönliche Situation eine außerordentliche Kündigung bei Ihrem Sportstudio rechtfertigt.
Fitnessstudio kündigen: Via E-Mail oder per Einschreiben?
Es kommt gelegentlich vor, dass ein Fitnessstudio angibt, keine Kündigung vom Kunden erhalten zu haben bzw. diese nicht rechtzeitig erhalten zu haben. Um eine solche Situation zu verhindern, sollten Sie unbedingt nachweisen können, wann die Kündigung Ihrem Fitnessstudio vorlag.
Die zuverlässigste Vorgehensweise hierfür ist der Versand per Einschreiben, da der Empfänger bestätigen muss, dass das Kündigungsschreiben bei ihm eingegangen ist - inklusive Angabe des Zustellungsdatums.
Es besteht aber auch die Option, Ihr Fitnessstudio per E-Mail zu kündigen (denn seit einer Gesetzesänderung im Oktober 2016 müssen Änderungen von Verbraucherverträgen, wie z. B. die Kündigung bei einem Fitnessstudio, nicht mehr zwingend per Post versendet werden). Auch eine handschriftliche Unterschrift ist nicht mehr erforderlich, damit das Kündigungsschreiben seine Gültigkeit behält. Entscheidend ist lediglich, dass Sie klar und deutlich zu erkennen geben, wer Sie sind, indem Sie beispielsweise Ihren vollständigen Namen inklusive Adresse angeben.
Im Idealfall sollten Sie im Kündigungsschreiben eine unverzügliche Bestätigung des Eingangs erbitten.
Sonderkündigungsrecht im Fitnessstudio: In welchen Fällen ist die außerordentliche Kündigung möglich?
Wenn Sie einen Vertrag im Fitnessstudio abschließen, sollten Sie sich darüber bewusst sein, wie lange dieser gültig ist. Durch die Unterzeichnung des Vertrags verpflichten Sie sich dazu, die Mitgliedschaft für den vereinbarten Zeitraum abzuschließen. Aus diesem Grund ist es in der Regel nicht möglich, den Vertrag zu einem beliebigen anderen Zeitpunkt als dem Ende der Vertragslaufzeit zu kündigen - zumindest dann nicht, wenn es sich um eine reguläre Kündigung handelt.
Unter bestimmten Umständen kann jedoch ein spezielles Sonderkündigungsrecht greifen. Dieses berechtigt Sie dazu, eine außerordentliche Kündigung bei Ihrem Fitnessstudio auszusprechen und die Mitgliedschaft vor dem Ende der Vertragslaufzeit zu beenden. Ein Sonderkündigungsrecht können Sie allerdings nur in zwei Fällen geltend machen:
- Der Fitnessstudio-Vertrag selbst oder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) räumen Ihnen dieses Recht für eine spezifische Situation ein.
- Es liegt ein triftiger Grund vor, der es Ihnen gemäß § 314 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) unzumutbar macht, das Vertragsverhältnis aufrechtzuerhalten.
Was im Detail als „triftiger Grund' gilt, werden wir im weiteren Verlauf erläutern.
Kündigung des Fitnessstudios aufgrund von Umzug
Falls Sie Ihre Mitgliedschaft im Fitnessstudio außerordentlich kündigen möchten, genügt ein Wohnortwechsel im Allgemeinen nicht als Begründung. Dies wurde vom Bundesgerichtshof (BGH) im Jahr 2016 entschieden (Az. XII ZR 62/15). Die Begründung hierfür war, dass jeder Verbraucher letztendlich die freie Entscheidung hat, ob und wann er umzieht. Daher sei es zumutbar, die daraus resultierenden Folgen zu tragen, wie z. B. das Fortbestehen einer Fitnessstudio-Mitgliedschaft, selbst wenn diese aufgrund des Umzugs nicht mehr genutzt werden kann. Dies gilt ebenso bei einem Umzug in ein anderes Land.
Einige Fitnessstudios beenden den Vertrag aus reiner Kulanz, falls am neuen Wohnort keine Filiale vorhanden ist. Es empfiehlt sich daher, dies bei Ihrem Fitnessstudio anzufragen. Einen Rechtsanspruch auf vorzeitige Vertragsauflösung haben Sie allerdings nicht.
Kündigung des Fitnessstudios aus gesundheitlichen Gründen
Sollten Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage sein, das Training fortzusetzen, und aus diesem Grund eine außerordentliche Kündigung bei Ihrem Fitnessstudio einreichen möchten, haben Sie gute Erfolgschancen. Der BGH hat in einem Grundsatzurteil aus dem Jahr 2012 (Az. XII ZR 42/10) entschieden, dass eine Krankheit bzw. eine länger andauernde Verletzung als wichtiger Grund für die Sonderkündigung anerkannt werden muss.
Allerdings sind Sie verpflichtet, ein ärztliches Attest vorzulegen, um Ihre Behauptung zu belegen. Das Fitnessstudio hat im Gegenzug das Recht, eine gerichtliche Prüfung der Sonderkündigung vorzunehmen und das Attest auf seine Echtheit hin zu überprüfen. Lassen Sie sich daher nicht dazu verleiten, ein gefälschtes Attest einzureichen.
Kündigung des Fitnessstudios aufgrund von Schwangerschaft
Ob eine bestehende Schwangerschaft ein Sonderkündigungsrecht begründet, ist umstritten, da es hierzu in der Vergangenheit mehrere Gerichtsurteile mit unterschiedlichen Ergebnissen gab (z. B. Az. 251 C 26718/09 oder Az. 3 C 393/86). Der BGH selbst hat sich zu dieser Frage noch nicht abschließend geäußert.
Sollte Ihr Vertrag keine außerordentliche Kündigung des Fitnessstudios bei Schwangerschaft vorsehen, sollten Sie sich daher an einen Rechtsanwalt wenden. Dieser kann beurteilen, welche Erfolgsaussichten Sie mit einer Sonderkündigung in Ihrem individuellen Fall haben.
Kündigung des Fitnessstudios bei Nichterbringung von Leistungen
Ein weiterer triftiger Grund, der ein Sonderkündigungsrecht rechtfertigt, liegt vor, wenn das Fitnessstudio seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt und beispielsweise nicht die Leistungen erbringt, die zugesichert wurden. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn bestimmte Trainingsgeräte über einen längeren Zeitraum defekt sind oder die Räumlichkeiten aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht genutzt werden können.
Inwieweit die jeweilige Situation die außerordentliche Kündigung des Fitnessstudios tatsächlich rechtfertigt, muss stets im Einzelfall entschieden werden. Ein Anwalt kann Ihnen dabei helfen, die Erfolgsaussichten einer Kündigung richtig einzuschätzen.
Quellen und weiterführende Links
(47 Bewertungen, Durchschnitt: 4,09 von 5)Loading...
Über den Autor
Jennifer absolvierte ihr Jurastudium an der Universität Bayreuth. Seit dem Jahr 2018 ist sie ein fester Bestandteil des Redaktionsteams von anwalt.org. Sie setzt ihr umfassendes Wissen über das deutsche Rechtssystem seither ein, um allgemeinverständliche Texte in Bereichen wie Asylrecht, Steuerrecht und Verbraucherrecht zu verfassen.
Bildnachweise