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Blinddarm bei Erwachsenen: Symptome

Was versteht man unter einer Appendizitis?

Aufgrund der variierenden Länge (zwischen 5 und 10 cm) und den potenziell unterschiedlichen Positionen des Appendix sowie der direkten Nachbarschaft zu anderen Organen der Abdominalhöhle kann es eine Herausforderung darstellen, eine Appendizitis von anderen Erkrankungen des Bauchbereiches zu differenzieren. Die Therapie einer Appendizitis besteht in der chirurgischen Entfernung des Wurmfortsatzes. Diese Operation führen wir in unserer Klinik größtenteils minimalinvasiv, also in Schlüssellochtechnik, durch. Der Appendix mündet im rechtsseitigen Kolon in der Nähe des Übergangs vom Ileum in den Dickdarm. Die Blutversorgung des Blinddarms erfolgt durch ein Blutgefäß, die Arteria appendicularis. Dieses Gefäß muss bei der operativen Exstirpation des Appendix verschlossen werden.

Bei der Entzündung des Appendix kommt es zu einer Penetration der Darmwand des Blinddarmes durch Darmbakterien. Der inflammierte Wurmfortsatz schwillt an und akkumuliert Eiter. Sofern keine Intervention stattfindet, kann der Appendix perforieren ("platzen"). In diesem Fall gelangt Darminhalt in die Peritonealhöhle, was zu einer Entzündung des Peritoneums (Bauchfellentzündung) führt. Um dies zu vermeiden, ist bereits bei Verdacht auf eine Appendizitis eine zügige Behandlung erforderlich.

Die Appendizitis kann jeden Menschen in jedem Lebensalter betreffen. Allerdings sind Teenager und junge Erwachsene im Allgemeinen am häufigsten betroffen. In den Industrienationen tritt die Appendizitis gehäuft auf. Es wird ein Zusammenhang mit der ballaststoffarmen Ernährung, welche in unseren Regionen üblich ist, angenommen.

Symptomatik

Patienten, die an einer Appendizitis erkrankt sind, klagen oftmals über abdominelle Schmerzen. Charakteristischerweise beginnt der Schmerz periumbilikal (um den Nabel herum) und verlagert sich im weiteren Verlauf in den rechten unteren Quadranten des Abdomens, wo sich der Appendix befindet. Die Schmerzintensität nimmt innerhalb von 6 bis 24 Stunden zu. Während üblicherweise Husten oder körperliche Aktivität die Schmerzen verstärken, kann eine Linderung der Beschwerden eintreten, wenn die Knie an die Brust herangezogen werden. Weitere mögliche Symptome sind Fieber, Nausea in Verbindung mit Emesis (Erbrechen) sowie Inappetenz (Appetitlosigkeit). Bei einer Perforation des Appendix entstehen heftige Schmerzen im gesamten Bauchraum.

In einigen Fällen präsentiert sich die Symptomatik nicht so eindeutig. Beispielsweise kann sich der Schmerz schleichend über mehrere Tage entwickeln. Die Schmerzen können direkt von Anfang an im rechten Unterbauch lokalisiert sein und nicht, wie zuvor beschrieben, um den Nabel herum beginnen. Die Lokalisation des Schmerzes kann auch in Abhängigkeit von der Lage des Appendix variieren.

Pathogenese und Ätiologie einer Appendizitis

In den meisten Fällen bleibt die Ursache für eine Appendizitis ungeklärt. Es wird eine Obstruktion des Lumen des Appendix in den Dickdarm vermutet. Durch diese Obstruktion steigt der Druck auf die Wand des Appendix an, da die Mukosa des Blinddarmes Schleim produziert, welcher nicht abtransportiert werden kann. Durch die Druckerhöhung resultiert eine venöse Stauung, welche wiederum den Druck auf die Wandschichten verstärkt. Wenn ein bestimmter kritischer Druck überschritten wird, wird auch die arterielle Durchblutung unterbrochen. Die Wand des Blinddarmes wird nun von Bakterien durchdrungen. In der Folge entwickelt sich eine Appendizitis. Die Obstruktion des Appendix wird oft durch einen Kotstein (Fäkalith) verursacht.