Gehaltstabelle Kantonspolizei Zürich
Die Anfangsgehälter von Polizeibeamtinnen und -beamten variieren in den Kantonen erheblich. Bild: KEYSTONE
Wie viel verdient ein Polizist nach Abschluss der Ausbildung in der Schweiz? Wir haben in den 26 Kantonen nachgefragt. Das Ergebnis: Die Unterschiede sind enorm.
17.06.2023, 08:5917.06.2023, 12:11
Die Polizei ist für Sicherheit und Ordnung zuständig - eine der wesentlichen Aufgaben des Staates. Die Umsetzung dieser Aufgabe erfolgt durch die kommunalen und kantonalen Polizeikorps, so der einheitliche Auftrag. Weniger einheitlich gestaltet sich das Gehaltsgefüge, wie eine Recherche von watson bei den 26 Kantonspolizeien zeigt.
Die 26 Schweizer Kantone verfügen für ihre Angestellten über transparente Lohnsysteme. Je nach Kanton werden diese in unterschiedlich viele Lohnklassen unterteilt. In Zürich sind es zum Beispiel 29, im Kanton Uri 23 oder in Bern 15. Zusätzlich ist jede Klasse in Stufen unterteilt.
Dieses System findet auch bei der Kantonspolizei Anwendung, denn Polizisten sind verwaltungstechnisch Staatsangestellte. Die Gehaltsunterschiede sind jedoch beträchtlich. Das hat wiederum verschiedene Gründe: Die Zuschläge für Sonntags- oder Schichtarbeit können kantonal unterschiedlich geregelt sein. Auch Faktoren wie Lebenshaltungskosten oder Vorsorge in den einzelnen Kantonen spielen bei der Höhe des tatsächlichen Gehalts eine Rolle. Die Löhne lassen sich deshalb nicht direkt vergleichen. Sie zeigen aber, was Ihre Polizistin und Ihr Polizist in Ihrem Kanton mindestens verdienen.
Um die Anfrage zu vereinheitlichen, haben wir nach dem Gehalt im ersten Jahr nach der Polizeischule gefragt. Da auch Faktoren wie Alter oder Erfahrung die Höhe des Einkommens beeinflussen, haben wir uns in der untenstehenden Tabelle auf eine/n 25-jährige/n Polizistin/Polizisten festgelegt.
Im Kanton Schwyz erhält ein Polizist, je nach Alter, direkt nach Ausbildungsabschluss 6015 bis 7069 Franken. Hinzu kommen etwaige Sozialzulagen und Berufszulagen wie Nacht-, Sonntags- oder Pikettdienste gemäß den entsprechenden Reglementen.
Auch wenn also das Basisgehalt relativ klar geregelt ist, kann das Einkommen von einem Polizisten zum anderen aufgrund individueller Kriterien rasch um mehrere hundert Franken variieren.
Unterschiede auch bei den Zulagen
Wie die Pikettdienste, Nacht-, Wochenend- und Feiertagszulagen vergütet werden, ist unterschiedlich. Im Kanton Basel-Landschaft erhält man für den Pikettdienst beispielsweise 2 Franken pro Stunde, für die Nacht-, Wochenende und Feiertagszulagen werden pro Stunde 10 Franken bezahlt. Im Kanton Aargau wird Pikettdienst mit drei Franken pro Stunde entschädigt, Nacht-, Wochenend- und Feiertagsentschädigung mit 7.20 Franken pro Arbeitsstunde.
Diese Zulagen fallen je nach Funktion und Arbeitszeiten sehr unterschiedlich aus. Einige Kantone arbeiten auch hier mit Pauschalen. Im Kanton Zürich erhalten Polizisten beispielsweise eine Dienstzulage bei der Flughafensicherheitsabteilung für Nacht-, Samstags- und Sonntagsdienst von rund 500 Franken im Monat.
Weiterer Verlauf sehr unterschiedlich
Der Gehaltsaufbau in der späteren Karriere erfolgt meist sehr individuell, wie fast alle Kantone erläutern. Die Kantonspolizei Thurgau schreibt dazu:
«Das Einkommen ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Rang, Funktion, Arbeitspensum oder Zusatzqualifikationen. Da sich Polizei-Laufbahnen in zehn Jahren sehr unterschiedlich entwickeln können, kann auch eine grosse Lohnspanne entstehen.»
Die Polizei bereitete sich für die Frauen-EM auf alle Eventualitäten vor, etwa auf Drohnenangriffe und Cyberattacken. Das sagt Matteo Cocchi, Präsident der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten. Doch es geschah - so gut wie nichts.
Sie sind oberster Polizist der Schweiz. Wie haben Sie die Frauen-EM erlebt?
Matteo Cocchi: Sehr positiv. Es war ein Fest im Zeichen des Sports, das international ausgestrahlt hat. Die Menschen gingen mit einer anderen mentalen Vorbereitung an die Spiele, als wir es manchmal in der Super League erleben: Sie wollten eine positive, friedliche und fröhliche Atmosphäre erleben. Es wäre wünschenswert und schön, könnten wir so etwas auch bei allen internationalen Männer-Nationalmannschaften oder sogar bei Spielen der Super League sehen. Das ist ein Traum von mir. Vielleicht wird er ja eines Tages wahr.