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Reiten für Anfänger

Reiten lernen - 5 einfache Tipps

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.' Ein bekannter Spruch, der ein unvergleichliches Gefühl beschreibt. Ob du schon lange davon träumst, zu reiten, oder erst kürzlich darüber nachdenkst: Du kannst jederzeit mit dem Reiten beginnen, ganz egal wie alt du bist! Reiten ist einfach das beste Hobby und der schönste Sport, den es gibt!

Tipp 1: Was du über das Reiten wissen solltest, bevor du zum ersten Mal aufsitzt

Reiten ist ungewöhnlich: Warum setzt man sich auf ein großes Fluchttier (oft über 1,50 Meter groß), das Hunderte von Kilogramm wiegt und einen im Nu vom Rücken in den Dreck werfen und im Galopp davonjagen könnte? Ganz einfach: Weil es unglaublich viel Freude bereitet! Nicht nur die Bewegung auf dem Pferderücken ist einzigartig, sondern mindestens ebenso bereichernd ist die Entwicklung einer harmonischen Partnerschaft mit dem Tier. Das oberste Ziel der Ausbildung ist schließlich, diese Harmonie zu schaffen. Es geht nicht nur um weite Strecken, hohe Sprünge oder hohe Dressurklassen, sondern um die Entwicklung einer harmonischen Einheit zwischen Mensch und Pferd.

Das Besondere am Reiten: Die Partnerschaft mit dem Pferd

Die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd spielt eine entscheidende Rolle. Pferde sind Herdentiere und, wie der wehorse Trainer Wolfgang Marlie sagt: „Pferde sind bereit, Verantwortung an jemanden abzugeben, den sie kompetenter finden als sich selbst.' Du lernst, die Basis-Kommunikation mit deinem Pferd aufzubauen und die Rolle von Psychologie, Lernverhalten und Verständniss der Hilfen kennen.

Es heißt, Pferde halten dem Menschen einen Spiegel vor. Wenn du unsicher oder unentschlossen an ein Pferd herantrittst, wird es dich womöglich nicht respektieren, und eventuell die Rolle des Führers übernehmen - eine Rolle, die du aus Sicherheitsgründen immer innehalten solltest. Zeigst du jedoch Selbstsicherheit, Konsequenz und Fairness, wird dein Pferd dich respektieren und dich gerne tragen. Selbstsicherheit wächst mit Erfahrung. Übe zunächst am Boden, wenn du Schwierigkeiten hast. Die Horsemanship-Trainer Jenny Wild und Peer Claßen zeigen dir, wie du durch alltägliche Übungen die Bindung zu deinem Pferd verstärkst.

Reiten beinhaltet mehr als nur die Hilfengebung vom Sattel aus. Genau das ist jedoch das Schöne daran!

Gründe, warum sich das Reiten lohnt

Der Umgang mit Pferden bietet nicht nur Spaß, sondern auch viele weitere positive Aspekte. Hier sind ein paar Gründe, warum sich das Reiten lernen lohnt:

Stressabbau

Pferde leben im Hier und Jetzt. Während der Zeit mit deinem Pferd (ob Reiten, Führen oder Putzen), solltest du deinem vierbeinigen Partner deine volle Aufmerksamkeit schenken. Verlasse dich auf dein Pferd um dich von den Sorgen des Alltags zu trennen. Reiten ist zudem eine wundervolle Möglichkeit, Zeit an der frischen Luft zu verbringen, was den Stresspegel zusätzlich senkt.

Pferde lehren dich Geduld und Besonnenheit. Negative Emotionen wie Wut oder Ärger sollten im Umgang mit Pferden keinen Raum finden, da sie zu Unfairness gegenüber dem Tier führen können.

Reiten verbessert deine Fitness

Reiten ist Sport. Bereite dich auf Muskelkater vor! Reiten stärkt vor allem Bauch- und Rumpfmuskulatur, verbessert die Körperhaltung und beugt Rückenschmerzen vor. Weitere Details dazu findest du weiter unten im Artikel.

Reiten stärkt Verantwortungsbewusstsein und Selbstvertrauen

Reiter übernehmen Verantwortung für ein Lebewesen. Ein Pferd ist kein einfaches Sportgerät. Besonders Kindern vermittelt das Reiten wichtige Werte fürs Leben.

Reiten stärkt auch das Selbstvertrauen, da man die Lernerfolge feiern kann.

Reiten verbindet

Du wirst viele Gleichgesinnte kennenlernen, sei es in Gruppenstunden oder in der Stallgemeinschaft. Die gemeinsame Leidenschaft für Pferde und den Reitsport führt oft zu lebenslangen Freundschaften.

Tipp 2: Zeit und Energie investieren

Fragst du dich, ob jeder gut reiten lernen kann? Reiten ist kein Selbstläufer. Es ist herausfordernd, sowohl körperlich als auch mental, erfordert Mut und ist nicht gerade billig. Die sportliche Herausforderung sollte nicht unterschätzt werden. Es werden Muskelgruppen beansprucht, von denen du zuvor nichts gewusst hast, und Muskelkater ist nach den ersten Reitstunden vorprogrammiert! Gute Grundkondition ist wichtig, damit du nicht nach kurzer Zeit müde im Sattel sitzt.

Auch ohne große Sportfahrung und eventuell etwas Übergewicht ist Reiten kein Ausschlusskriterium. Deine Fitness lässt sich schnell verbessern. Unsere Trainerin und Vielseitigkeitsweltmeisterin Bettina Hoy kennt Übungen, die du ganz leicht zu Hause oder im Stall durchführen kannst, um deinen Reitersitz und deine Ausdauer zu verbessern. Du wirst nach kurzer Zeit eine Veränderung merken, und dein Pferd wird es dir danken.

In welchem Alter sollte man mit dem Reiten anfangen?

Es ist nie zu spät! Reiten ist ein Hobby für ein ganzes Leben. Ob du als Vorschulkind deine ersten Erfahrungen auf einem Pony sammeln wolltest oder jetzt im Erwachsenenalter darüber nachdenkst, einen Kindheitstraum zu erfüllen. Reiten tut gut. Egal in welchem Alter du beginnst, sobald du die Harmonie mit deinem Pferd spürst, willst du es nicht mehr missen.

Ab wann können Kinder reiten lernen?

Kinder sind oft sehr gespannt darauf, aufzusitzen. Allerdings ist die Wirbelsäule von Kindern empfindlicher als bei Erwachsenen. Die S-Form der Wirbelsäule ist erst mit 4-6 Jahren vollständig ausgebildet. Daher sind regelmäßiges Reiten oder lange Ausritte für kleine Kinder nicht empfehlenswert. Mehr Informationen dazu findest du in diesem Blogbeitrag.

Wie lernen Kinder am besten reiten?

Es gibt Reitstunden für Kinder aller Altersstufen, von Voltigieren und Ponyreiten bis hin zu Reiterferien. Experten fokussieren sich auf spielerische Lernmethoden für Kinder, so lernen sie den Umgang mit dem Pferd und die Reitkunst spielerisch. Die Kinder lernen nicht nur aufzusitzen, sondern erhalten auch theoretisches Wissen. Beispiele dafür findest du in unserem Artikel zum Team-Pony-Konzept.

Folgende Punkte sind besonders wichtig:

  • Spielerischer Unterricht fördert das Lernen.
  • Die Größe des Pferdes sollte zur Größe des Kindes passen. Kinder sollten auf Ponys reiten.
  • Gruppenstunden mit Kindern gleichen Alters fördern soziale Kompetenz.
  • Kinder lernen Verantwortungsbewusstsein durch das Putzen und die Pflege des Pferdes.

Reiten lernen als Erwachsener?

Reiten ist in jedem Alter möglich. Viele Erwachsene beginnen erst im Erwachsenenalter mit dem Reiten, du wärst also nicht der einzige Anfänger. Reiten ist gut für die Gesundheit, besonders bei Rückenschmerzen. Der rhythmische Bewegung des Pferdes verbessert die Rückenmuskulatur. Eine gestärkte Rumpfmuskulatur entlastet die Wirbelsäule.

Reiten ist ein hervorragender Ausgleich bei Stress. Die Bewegung an der frischen Luft, das fröhliche Schnauben deines Pferdes und das Gefühl im Sattel lassen schlechte Gedanken verschwinden und sorgen für gute Laune.

Was beachten Erwachsene beim Reitenlernen?

Gib dir Zeit. Reiten ist herausfordernd. Berücksichtige deine körperliche Verfassung. Wer viel Sport macht, hat es leichter. Wer bereits Erfahrungen im Kindesalter gesammelt hat, kann schnell in die alten Bewegungsabläufe zurückfinden. Für Neulinge ist die richtige Reitschule entscheidend. Suche dir ein Umfeld, in dem du entspannt und in deinem Tempo lernen kannst.

Vertrauen zum Ausbilder und zum Pferd sind entscheidend. Aufwärmübungen sind wichtig. Zusätzlich empfehlen wir Funktionsgymnastik und Ausdauersport.

Wie lange dauert das Reitenlernen?

Der Lernprozess ist nie abgeschlossen. Gutmütige Ponys werden anders geritten als große, athletische Pferde. Unerfahrene Pferde brauchen mehr Hilfestellung. Es gibt immer neue Lektionen. Reiten lernen ist ein lebenslanger Prozess. Das macht den Sport so besonders.

Wie viel kostet das Reitenlernen?

Reiten ist kein billiges Hobby. Die Einnahmen aus Reitstunden finanzieren den Unterhalt des Stalles und die Trainergehälter. Die Preise variieren je nach Anbieter, Lage und Ausstattung.

Für Longen- und Gruppenunterricht kannst du mit 15-20 € pro 30 Minuten rechnen, für Einzelunterricht mit mindestens 25-35 €.

Für die Grundausrüstung (Helm, Stiefel, Handschuhe, Hose) solltest du 200-300 € einplanen.

Wie beginnt man das Reitenlernen?

Das Pferd muss nicht immer sofort vorbereitet sein. Der Umgang und die Pflege des Pferdes gehören dazu. Halftern, Führen, Putzen, Satteln und Longieren. Lass dich von Trainern und Reitern unterstützen.

Vertrauen ist die Basis jedes Trainings.

Die erste Reitstunde

Die erste Stunde ist etwas Besonderes. Nervosität ist normal. In der Regel fällt ein Anfänger nicht in der ersten Stunde vom Pferd. Dein Trainer wird ein ruhiges Pferd wählen. Helm und Steigbügel richtig einstellen. Die Steigbügel sollten etwa so lang sein, wie dein ausgestreckter Arm.

Stell dich neben das Pferd. Nutze Aufstiegshilfen. Wenn du links stehst, linken Fuß in den Steigbügel, rechtes Bein über den Sattel. Gehe vorsichtig beim Aufsteigen. Halte dich an den Sattel. Versuche nicht abzuspringen, sondern nimm deinen Platz.

Hinweis: Drücke beim Aufsteigen nicht nach hinten auf den Sattelkranz, sondern vorne oder in der Mitte.

Beginne im Schritt. Gewöhne dich an die Bewegungen. Wenn du dich sicher fühlst, kann dein Trainer dich an die Longe nehmen. Konzentriere dich auf dich selbst. Meistern der drei Gangarten dauert eine gewisse Zeit.

Was braucht man zum Reitenlernen?

Für den Anfang reicht eine Grundausrüstung. Du kannst deine ersten Reitstunden auch ohne spezielle Reitkleidung absolvieren.

Sicherheit: Helm und Handschuhe

Ein guter Reithelm ist unerlässlich. Achte auf die Sicherheitsnorm EN 1384 und TÜV-Prüfung sowie mindestens 3-Punkt-Verschluss.

Kaufe keinen gebrauchten Helm! Selbst wenn er äußerlich in Ordnung aussieht, kann er innerlich beschädigt sein. 70-150 € einplanen und lass dich über die Passform beraten.

Handschuhe schützen deine Hände vor Blasen und helfen, die Zügel zu halten.

Schuhe

Feste Wanderschuhe oder Stiefeletten mit kleinem Absatz sind ausreichend. Reitstiefel bieten besseren Halt und Beinschutz.

Tipp: Stiefeletten mit Chaps sind eine gute Übergangslösung.

Hinweis: Gummireitstiefel sind ungeeignet, da sie zu wenig Halt und Beweglichkeit bieten.

Reithose

Mit hohen Reitstiefeln eignet sich eine klassische Reithose mit schmalem Bein. Alternativ sind Jodhpur-Reithosen und elastische Leggings geeignet. Vollbesatz oder Teilbesatz aus Leder oder Silikon verbessern die Haftung am Sattel.

Tipp: Für die ersten Reitstunden reicht eine Leggings.

Hinweis: Eine Reithose ohne Nähte an der Innenseite vermeidet Scheuerstellen.

Sicherheitsweste?

Eine Sicherheitsweste ist beim Springen empfehlenswert, aber zum Anfangen nicht zwingend erforderlich. Achte auf ausreichende Bewegungsfreiheit.

Reitschulen finden

Ein guter Trainer und eine gute Umgebung sind entscheidend. Suche nach Reitschulen mit Anfängerkursen. Besuche den Stall, schaue dir Reitstunden an, vereinbare Probestunden.

Achte auf Qualifikation, Sympathie, Umgang mit Pferd und Reiter.

Achte auf die artgerechte Haltung der Pferde. Größe des Reitplatzes und Reinheit des Stalles.

Nutze die Möglichkeit, dich von erfahrenen Reitern beraten zu lassen.

Frage, ob es auch die Möglichkeit für Reitbeteiligungen gibt.

Hinweis: Eine gute Reitschule ist wichtig für einen angenehmen und erfolgreichen Einstieg ins Reiten. Nimm dir Zeit bei der Auswahl.

  • Artgerechte Haltung der Pferde
  • Größe des Reitplatzes
  • Gesundheit und Pflege der Pferde
  • Zustand von Sätteln und Trensen
  • Empathie und Kompetenz des Trainers
  • Strukturierter und verständlicher Unterricht
  • Größe der Gruppen
  • Einstellungen für Kinder
  • Preisgestaltung und Stundenangebot
  • Atmosphäre und Stall-Klima
  • Möglichkeiten der Reitbeteiligung

Wie viele Reitstunden pro Woche?

Kontinuität und Wiederholung sind wichtig. Mindestens 1 Reitstunde pro Woche ist empfehlenswert. Übe auch zu Hause. Frage deinen Trainer nach Übungen. Wichtig ist, Geduld zu haben und sich über Erfolgserlebnisse zu freuen.

Reiten in den Ferien

Wochenendkurse und Schnupperkurse sind oft verfügbar. Sie bieten eine Mischung aus Theorie, Reitstunden und Longenunterricht, oft auch Ausritte.

Das ist eine gute Möglichkeit, um den Einstieg in das Reiten zu testen.

Reitenlernen braucht Zeit.

So ein Schnupperkurs hilft, festzustellen, ob Reiten das richtige Hobby ist.

Tipp 3: Realistische Ziele setzen

Reiten scheint auf den ersten Blick nicht kompliziert, doch spätestens nach den ersten Longenrunden merkst du, dass der Weg zum selbstständigen Reiten auf dem Gelände lang ist.

Wichtig: weder Mut verlieren, noch sich überschätzen. Hole dir ehrliche Einschätzungen von deinem Trainer und setze dir realistische Ziele.

Verbessere deinen Sitz und mache dich auf dem Weg zum Galopp in der Longe. Sprich mit deinem Trainer darüber, wie du das verbessern kannst.

Analyse deines Reitens

Videoaufzeichnungen und Beobachtungen im Spiegel sind wertvolle Werkzeuge für die Selbstreflexion. Besprich die Aufzeichnungen mit deinem Trainer.

Tipp 4: Keine Angst vorm Reiten

Angst vor dem ersten Aufsitzen oder beim Reiten ist normal. Angst vor dem Kontrollverlust oder dem Sturz ist üblich bei jedem Reiter, ob Anfänger oder Profi.

Atme tief durch, entspanne dich, und gehe nicht gestresst aufs Pferd. Suche dir ein ruhiges Pferd. Pferde spüren deine Nervosität. Bitte die anderen Reiter um Rücksichtnahme.

Nutze diese Übungen, um die Nerven zu beruhigen:

  • Atme während der Schrittphase tief und konzentriere dich auf deinen Atem.
  • Lockernde Armbewegungen, Links-Rechts-Bewegungen.
  • Entspanne deinen Kiefer.
  • Sumi leise vor dich hin.
  • Lächeln nicht vergessen! Reiten ist Spaß.

Weitere Tipps zur Angstbewältigung findest du in diesem Blogartikel.

Tipp 5: Reiten lernen ohne Pferd

Reiten lernt man nicht ohne Pferd, aber Theorie und Praxis sind beide wichtig. Eine gute Reitschule bietet theoretische Einheiten über das Pferd.

Erweitere dein Wissen mit Büchern und Zeitschriften. Falls du dich für die Geschichte des Reitens interessierst, gibt es einen spannenden Artikel dazu.

wehorse bietet online Kurse, die dir weiterhelfen können. Weit über 300 Kurse stehen zur Verfügung.

Beginne mit Anfängern-Kursen.

Fünf Tipps für besseres Reiten

Hier sind die Tipps dieses Artikels noch einmal zusammengefasst.

  1. Sicheres Auftreten ist die Grundlage für eine respektvolle Beziehung zu deinem Pferd.
  2. Reiten braucht Zeit, Engagement und ist nicht billig. Wenn du das bereit bist zu investieren, lohnen sich die Anstrengungen.
  3. Setze dir erreichbare Ziele. Erfolgserlebnisse motivieren dich!
  4. Keine Angst vor dem ersten Aufsitzen. Bereite dich vor.
  5. Informiere dich umfassend über verschiedene Reitarten und Philosophien. wehorse bietet viele Informationen.

Wo kann man reiten lernen?

Die FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung) bietet ein Branchenverzeichnis von Reitvereinen:
FN-Branchenverzeichnis

Niedersachsen regional hat eine Übersicht für Sportvereine:
Niedersachen regional

Eine Suche nach „Reiten lernen [deine Region]' bei Google reicht oft aus. Überprüfe die Webseiten der Reiterhöfe.