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Kreuzbandruptur beim Hund nach chirurgischem Eingriff

Nachdem Ihr tierischer Begleiter am Knie chirurgisch behandelt wurde, schließt sich nun die post-operative Betreuung nach einer Kreuzbandruptur beim Hund an, welche eine maßgebliche Rolle für den Heilerfolg spielt.

Zur Förderung einer optimalen Genesung sind bei der post-operativen Pflege nach einem Kreuzbandriss bei Ihrem Vierbeiner die nachstehenden Empfehlungen zu berücksichtigen:

✓ Wenden Sie die Kühlung des Kniegelenks (oder des betroffenen Gelenks) in der anfänglichen Phase von drei bis vier Tagen an, wobei der Tag der Operation mitgezählt wird. Vermeiden Sie eine ununterbrochene Kühlung von mehr als zwanzig Minuten; anschließend ist eine Ruhephase von wenigstens der gleichen Dauer (mindestens zwanzig Minuten) geboten, um die Gefahr einer lokalen Unterkühlung zu umgehen. Falls Sie eine vereiste Gelkompresse nutzen, ist es unerlässlich, diese zuvor in einen Stoff zu hüllen. Mit Beginn des vierten Tages ist die Kühlungsmaßnahme dann einzustellen.

✓ Während der ersten vierzehn Tage sollten die täglichen Gänge ins Freie eine Dauer von maximal fünf bis zehn Minuten nicht überschreiten. Das Tier ist dabei stets an einer kurzen Führleine zu halten. Gehen Sie alternativ lieber vermehrt für geringe Distanzen, idealerweise vier- bis fünfmal am Tag. Herrschen draußen eisige Außentemperaturen, kann das Knie (das betroffene Gelenk) vor dem Aufbruch leicht erwärmt werden.

✓ Ihr Vierbeiner darf sich im häuslichen Bereich ungehindert umherbewegen, das Erklimmen von Treppen ist jedoch strikt zu untersagen. Im Außenbereich, beispielsweise im Garten, sollte er dabei immer an der Leine geführt werden.

✓ Damit die Mobilität des Kniegelenks nicht beeinträchtigt wird, bedeckt man die Operationswunden üblicherweise lediglich mit einem gut verträglichen Wundschutz. Um nachfolgenden Infektionen vorzubeugen, ist es jedoch unerlässlich, die Wunden vor übermäßigem Belecken zu bewahren. Hierfür erweist sich ein Schutzkragen (Trichter) als äußerst nützlich.

✓ Es ist anzuraten, die Operationsnarbe am dritten oder vierten Tag nach dem Eingriff einer Überprüfung zu unterziehen. Die Entnahme des (sich selbst auflösenden) Fadenmaterials erfolgt standardmäßig etwa zehn bis zwölf Tage post-operativ.

✓ Fallweise kann im Operationsfeld eine Flüssigkeitsansammlung, ein sogenanntes Serom, auftreten. Grundsätzlich stellt dies eine unbedenkliche Erscheinung dar, dennoch sollte die betroffene Gliedmaße in diesem Fall vermehrt entlastet werden.

✓ Wir bitten Sie, die ärztlich verordneten Arzneimittel sorgfältig zu applizieren. Es ist von essentieller Bedeutung, entzündungshemmende Präparate bis zur vollständigen Genesung - dies kann über mehrere Monate andauern - konsequent fortzusetzen. Sollten unerwünschte Reaktionen oder Unverträglichkeiten auftreten, kontaktieren Sie bitte umgehend Ihren Veterinär oder unsere Praxis.

✓ Wir bitten Sie, Ihr Tier in etwa vierzehn Tagen zu einer weiteren orthopädischen Untersuchung vorzustellen. Im Anschluss daran kann eine fachkundige physiotherapeutische Behandlung zur Rehabilitation nach der Kreuzbandruptur durch einen spezialisierten Tiermasseur Ihres Vertrauens und dessen Verfügbarkeit entsprechend aufgenommen werden.

Essenzielle Ratschläge für die post-operative Pflege nach einer Kreuzbandruptur beim Hund:

  • Gegebenenfalls ist ein angepasstes Reduktionsfutter in Betracht zu ziehen, besonders empfehlenswert bei adipösen Vierbeinern.
  • Abhängig vom Genesungsprozess und dem angewandten chirurgischen Verfahren muss Ihr Tier für einen Zeitraum von ungefähr zwölf Wochen konsequent an der Leine gehalten werden. Die genaue Dauer der Ausflüge richtet sich hierbei nach der Belastbarkeit des operierten Knies sowie der spezifischen Operationsmethode. Diese Phase ist meist unerlässlich, damit die eingebrachten Implantate wie Bohrkanäle und Schrauben ordnungsgemäß im Knochengewebe fest integriert werden können.
  • Eine zu starke Beanspruchung während der anfänglichen postoperativen Genesungsperiode könnte das langfristige Endergebnis ungünstig beeinträchtigen.
  • Wir verfolgen einen meniskusschonenden Ansatz, was bedeutet, dass intakte Menisken von uns nicht zerstört werden. Nichtsdestotrotz entwickelt ein geringer Anteil der behandelten Tiere (Patienten) einige Monate nach dem erfolgten chirurgischen Eingriff einen sekundären Meniskusfolgeschaden, welcher die Notwendigkeit einer erneuten arthroskopischen Untersuchung des Gelenks nach sich ziehen kann.
  • Es existiert derzeit keine etablierte Technik, die eine vollständige Wiederherstellung der ursprünglichen Funktionalität des natürlichen Kreuzbandes ermöglichen könnte. Daher mündet eine Kreuzbandruptur stets in eine fortschreitende, chronische Gelenkarthrose. Um deren Progression zu verlangsamen, sind auf lange Sicht die folgenden Maßnahmen ratsam:
    ✓ Eine effektive Reduktion des Körpergewichts
    ✓ Eine gezielte Anpassung der Bewegungsmuster (beispielsweise durch spezifisches Krafttraining; jegliche ruckartige oder übermäßig gelenkbelastende Spiele wie das Werfen von Stöcken oder Bällen sind zu vermeiden)
    ✓ Antiphlogistische Ansätze, wie etwa spezielles Diätfutter und die fortgesetzte Verabreichung von Medikamenten, sind ebenfalls ein essenzieller Bestandteil der Nachsorge nach einer Kreuzbandruptur beim Hund.

Rehabilitative Maßnahmen: Physikalische Therapie nach Kreuzbandruptur beim Hund

Laut den Ausführungen von Iris Challande-Kathmann aus Semsales, CH:

Eine zeitnahe und umfassende physikalische Therapie wird sowohl für Menschen als auch für Tiere als äußerst ratsam erachtet. Ihr Beginn sollte spätestens nach der Entfernung der Fäden erfolgen; jedoch wäre es noch vorteilhafter, den Schützling bereits präoperativ dem Physiotherapeuten vorzustellen, um eine optimale Grundlage zu schaffen.

Hauptanliegen der physiotherapeutischen Rehabilitation nach einer Kreuzbandruptur beim Hund umfassen:

  • Die Reduktion von Schmerzen,
  • Das Bewahren beziehungsweise die Regeneration der Gliedmaßenbeweglichkeit (betreffend Gelenke, Muskulatur, Bänder etc.),
  • Die Entwicklung und Stärkung von Bewegungsabstimmung, Muskelstärke und Ausdauerfähigkeit,
  • Sowie die Re-Etablierung der Gliedmaßenfunktion.

Ein maßgeschneidertes Rehabilitationsprogramm wird für jeden Vierbeiner individuell entwickelt, zugeschnitten auf den jeweiligen Genesungsfortschritt, den gewählten Behandlungsansatz sowie die spezifischen Anforderungen und Kapazitäten des Halters.

Bereits präoperativ kann mit der physikalischen Therapie begonnen werden. Dies bietet diverse positive Aspekte, darunter eine schmerzmindernde Wirkung, die Vertrautheit des Hundes mit den Bewegungsabläufen und eine daraus resultierende beschleunigte Genesung in der postoperativen Phase.

Anwendung von Temperatur (Thermotherapie):

  • Kryotherapie (Kältetherapie): Unmittelbar nach dem chirurgischen Eingriff, am ersten postoperativen Tag, wird das betroffene Gelenk mit einem Tuch bedeckt und anschließend ein gekühltes Gelpack für eine Dauer von drei bis fünf Minuten aufgelegt.
  • Wärmeanwendung (Hitzetherapie): Etwa eine Woche nach der Operation kann, sofern das Gelenk nicht entzündlich erwärmt ist, bei Bedarf eine Wärmebehandlung zur Vorbereitung auf die passive Mobilisation in Betracht gezogen werden.

Massagetechniken:

  • Ab dem ersten Tag sollten die betroffene hintere Extremität sowie die Muskulatur des Lendenbereichs ein- bis dreimal täglich manuell behandelt werden. Dabei ist die Kniescheibe behutsam zu mobilisieren.
  • Etwa einmal wöchentlich ist eine umfassende manuelle Behandlung des gesamten Körpers ratsam, um Muskelverspannungen entgegenzuwirken, die aus einer ungleichmäßigen oder falschen Belastung resultieren könnten.
Passive Mobilisation (Bewegungstherapie):
  • Beginnend mit dem zweiten Tag sollte das Kniegelenk ein- bis dreimal täglich behutsam passiv mobilisiert werden, wobei wenigstens fünf bis zehn Wiederholungen anzustreben sind. Zudem sind die übrigen Gelenke der betroffenen Extremität, insbesondere das Hüftgelenk, zu berücksichtigen. Auch die vorderen Gliedmaßen und die kontralaterale Seite können bei Bedarf mobilisiert werden.
  • Stretching: Vom sechsten Tag an sollten die Muskelgruppen des Iliopsoas sowie die gesamte Muskulatur des Ober- und Unterschenkels täglich behutsam gestreckt werden.
Aktive Mobilisation und Eigenbewegungstraining:
  • Der Zeitrahmen und der Belastungsgrad sind stets spezifisch an die Reaktion und den Genesungsfortschritt des Tieres anzupassen.
    Im Rahmen des Lauftrainings ist ab dem ersten Tag mit äußerst gemächlichen und kurzen Gängen an der Leine zu beginnen, welche wenigstens drei bis fünfmal täglich zu absolvieren sind und anfänglich eine Dauer von fünf Minuten nicht überschreiten sollten.
  • Beginnend mit der ersten Woche können gezielt Übungen wie das Gehen in Schlangenlinien und weiten Kreisen (wobei der Radius so anzupassen ist, dass keine zusätzliche Entlastung des betroffenen Beines erfolgt) sowie das Bewältigen von Steigungen integriert werden.
    Ebenfalls ab der ersten Woche ist eine schrittweise Integration von Balanceübungen ratsam, beispielsweise das Stehen auf einem Trampolin, um die Koordination zu fördern.
Muskelkraft- und Ausdauertraining im Rahmen der Rehabilitation nach Kreuzbandruptur beim Hund:
  • Übungen zum Wechsel zwischen Sitzen und Stehen (welche stets schmerzfrei erfolgen müssen) sowie die Arbeit über Bodenstangen (Cavaletti-Training) können nach ungefähr fünf bis sechs Wochen in das Programm eingeführt werden.
  • Zwei Monate nach dem Eingriff können kontrollierte Trabsequenzen an der Leine in das Training integriert werden, um den Muskelaufbau gezielt zu unterstützen, beispielsweise später durch zusätzliche Zugeinwirkung (Traktion).
  • Wassertherapie (Hydrotherapie):
  • Der Einsatz des Aquatrainers (Unterwasserlaufband) kann frühestens 48 Stunden nach erfolgter Fadenentfernung erfolgen. Die Anwendung sollte ein- bis dreimal pro Woche mit einem progressiv steigernden Schwierigkeitsgrad stattfinden, wobei die Zeit, Häufigkeit und Stärke stets an die Reaktion des Tieres anzupassen sind. In den ersten vier Wochen nach dem chirurgischen Eingriff ist die maximale Dauer auf fünfzehn Minuten zu beschränken, und die Fortbewegung soll äußerst gemächlich in hüfthohem Wasser (zwischen 28 und 32 Grad Celsius) erfolgen. Diese Methode erlaubt es, das Tier unter kontrollierten Bedingungen mit einer um 60 Prozent reduzierten Belastung und einer leicht vermehrten Gelenkbeugung zu bewegen, was zudem eine willkommene Variation für das ruhig zu haltende Tier darstellt.
  • Das Schwimmen oder andere Formen der Wassergymnastik sind frühestens zehn bis zwölf Wochen nach dem chirurgischen Eingriff in Betracht zu ziehen. Dies ist aufgrund der potenziell gesteigerten Beanspruchung durch unkoordinierte Bewegungen und die Gefahr einer abrupten, kraftvollen Beugung des Kniegelenks zu beachten. Zu einem späteren Zeitpunkt erweist sich das Schwimmen jedoch als hervorragend geeignet zur Steigerung der Ausdauer und zum gezielten Aufbau von Muskulatur.
  • Apparative Therapien:
    Diese Behandlungsformen können bereits ab dem ersten Tag postoperativ zur Unterstützung der Genesung und Schmerzlinderung eingesetzt werden:
    &8211; Die Therapie mittels Magnetfeld
    &8211; Die Behandlung mit Laserlicht
    &8211; Elektrische Stimulation, wie beispielsweise die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS)
  • Hausaufgabenprogramm für den Tierhalter:
    Nach detaillierter Anleitung durch den Therapeuten sollten vom Halter ein- bis dreimal täglich passive Mobilisation, Massagetechniken und Dehnübungen durchgeführt werden. Zusätzlich sind drei bis fünfmal täglich aktive Mobilisationsübungen in die täglichen Gänge ins Freie zu integrieren.
  • Essenzielle Hinweise:
    An die zeitlichen Vorgaben des Operateurs strikt halten. Während der durchgeführten Übungen darf das Tier keine verstärkten Schmerzen zeigen, daher ist eine adäquate Schmerzbehandlung von höchster Bedeutung. Des Weiteren sind turnusmäßige Überprüfungen durch den Physiotherapeuten - idealerweise ein bis dreimal wöchentlich - dringend angeraten.

Sie können die vorliegenden Informationen an dieser Stelle downloaden.


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